Orchideen sind wunderschön und haben den Ruf, etwas ganz Besonderes zu sein, auch deshalb, weil sie nicht ganz einfach zu züchten und kultivieren sind. Ihre Samen sind staubfein und benötigen zur Keimung einen speziellen Pilz. Die meisten tropischen Orchideen lassen sich daher nur im Reagenzglas heranziehen. Mit rund 30.000 in der Natur vorkommenden Arten bilden Orchideen eine der größten Familien des Pflanzenreiches. Doch die einmaligen Kunstwerke der Natur animieren seit jeher die Züchter zu weiteren prachtvollen Blütenvarianten. So sollen bis heute 150.000 Hybriden bzw. Sorten gezüchtet worden sein!
Die traditionsreiche Orchideenschau im Palmengarten zeigt eine schöne Auswahl tropischer Orchideen aus der hauseigenen Orchideensammlung. Mitglieder des Verbandes Deutscher Orchideenbetriebe zeigen und verkaufen außerdem bekannte und seltene, genügsame und pflegeintensive Hybriden sowie Wildformen.
Bedenkt man, dass viele Orchideen mehr als 5 Jahre benötigen, bis sie blühen, relativiert sich ihr oft hoher Preis. Außerdem ist beispielsweise Dendrobium kingianum, eine recht pflegeleichte Duftorchidee aus Australien, schon für 5,- € zu haben. Im Sommer fühlt sie sich im Freien, aufgehängt im lichten Schatten eines Laubbaumes, wohl. Dies gilt auch für viele Mehrgattungshybriden von Oncidium, Odontoglossum und Miltonia. Auch Cattleya und Frauenschuh haben während der warmen Jahreszeit gerne einen Standort im Freien. Vertreter der südostasiatischen Gattung Phalaenopsis bleiben dagegen besser im (Gewächs-)Haus: Kalte Regenschauer mögen sie nicht. Das A und O der Orchideenpflege aber ist das Gießen mit dem richtigen Wasser. Abgestanden und weich sollte es sein, aber auf keinen Fall destilliert! In diesem Jahr sind besonders die Mini-Phalaenopsis gefragt, da sie trockener gehalten werden können und viel Licht vertragen. Beeindruckend ist auch das Farbspiel der „Koi-Phalaenopsis“, die mit ihren Punkten an Koi-Karpfen erinnert.
Ins Auge fallen z. B. die Gattungen Vanda und Ascocentrum, deren tropische Farbenpracht fasziniert. Früher wegen ihrer Seltenheit und den damit verbundenen hohen Preisen nur wenig bekannt, sind sie heute durch Vermehrung im Reagenzglas Vielen zugänglich geworden. Sie brauchen allerdings lange bis zur Blüte und werden deshalb wohl nie zur Massenware werden.
Im Trend liegen auch Vanille-Pflanzen und begehrt sind stets weiße Orchideen, die mit ihrer Eleganz bestechen.
Während der bis zum 1. April dauernden Ausstellung verkaufen die Mitglieder des Verbands Deutscher Orchideenbetriebe (VDOB) bewährte und allerneueste Züchtungen; außerdem bieten sie Orchideenfans ebenso wie Einsteigern täglich von 9 bis 18 Uhr eine Beratung an. Besucher der Orchideenschau finden hier außerdem Fachliteratur, Spezialerde und Dünger für die empfindsamen Schönen.
Die Orchideen-Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit Galeria Kaufhof präsentiert.